Freitag 19. September 2025

Jugend Eine Welt zum Weltkindertag „Wir kämpfen für die Rechte der Kinder"

Kinderarbeit und Kinderheirat ist in Indien noch immer verbreitet. Jugend Eine Welt leistet mit-Projektpartnern vor Ort wichtige Aufklärungsarbeit und ermöglicht Schul- und Berufsausbildung.

Der in Österreich und Deutschland am 20. September begangene Weltkindertag steht heuer unter dem Motto „Kinderrechte – Bausteine für Demokratie!“ Laut Schätzungen des UNO-Kinderhilfswerks UNICEF haben über eine Milliarde Kinder weltweit nicht ausreichend Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung, Unterkünften, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder sauberem Wasser. Zusätzlich treiben kriegerische Auseinandersetzungen oder Auswirkungen des Klimawandels – wie Überschwemmungen oder Dürren –Millionen Kinder in die Armut. Die österreichische Entwicklungsorganisation Jugend Eine Welt setzt sich seit 28 Jahren unter dem Leitgedanken „Bildung überwindet Armut“ weltweit für Kinder und Jugendliche in Risikosituationen ein.

 

Jugend Eine Welt zum Weltkindertag „Wir kämpfen für die Rechte der Kinder'

Gemeinsam mit benachteiligten Kindern machte Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer anlässlich des Weltkindertags in Hyderabad/Indien auf das Thema Kinderrechte aufmerksam. © Jugend Eine Welt

 

Kinderrechte stärken

 

Gemeinsam mit langjährigen Partnerinnen und Partnern vor Ort ermöglicht Jugend Eine Welt qualitätsvolle Schul- und Berufsausbildungsprojekte in Afrika, Lateinamerika, dem Nahen Osten, Osteuropa und Asien. So gewährleistet Jugend Eine Welt, dass die Rechte der Kinder auch eingelöst werden. „Die Rechte der Kinder zu stärken ist der entscheidende Schritt auf dem Weg in eine bessere Zukunft für benachteiligte junge Menschen weltweit“, erklärt Jugend Eine Welt-Geschäftsführer Reinhard Heiserer. „Das Recht auf Bildung konkret in die Tat umzusetzen ist dabei ein ganz wesentlicher Punkt. Kinder müssen aber auch erfahren und lernen, welche Rechte sie haben.“

 

Vielfältige Programme für gefährdete Kinder

 

In Indien unterstützt Jugend Eine Welt seit vielen Jahren die Partner-Organisation BREADS. Die Bangalore Rural Educational Development Society (zu Deutsch: Gesellschaft für ländliche Entwicklung und Bildung in Bangalore) koordiniert in den südindischen Bundesstaaten Karnataka und Kerala viele Hilfsprogramme für gefährdete junge Menschen. Insgesamt wurden bereits 615 Projekte umgesetzt, die mehr als 100.000 Kindern, Frauen und Jugendlichen nachhaltig geholfen haben. „Unsere Programme sind vielfältig. Wir retten Kinder aus den Fängen der Kinderarbeit, ermöglichen Schul- und Berufsausbildung, fördern aber auch das Demokratieverständnis der Kinder. Denn viele kenne ihre Rechte nicht“, erzählt Jugend Eine Welt-Projektpartner Pater George P.S. bei seinem Besuch in Wien.

 

1.500 Kinderehen gestoppt, 3.000 Kinderarbeiter befreit

 

Um ihnen ihre Rechte näher zu bringen, leistet BREADS in ländlichen Regionen nicht nur Aufklärungsarbeit, sondern organisiert in Schulen auch sogenannte Kinderrechte-Clubs. „Die Schulkinder wachen selbst über drohende Kinderrechtsverletzungen in ihrer Umgebung“, skizziert der Salesianer die Idee dahinter. „Passiert eine Verletzung der Kinderrechte, dann machen sie darauf aufmerksam.“ In den vergangenen 23 Jahren nahmen mehr als 380.000 Kinder und Jugendliche in den Schulen an den Kinderrechte-Aufklärungsworkshops teil. Infolgedessen konnten mehr als 1.500 Kinderehen gestoppt und über 3.000 Kinder aus Zwangsarbeit befreit werden.

 

Versteckte Kinderarbeit als großes Problem

 

Shilpa ist eines der vielen jungen Mädchen, die dank BREADS wieder ein kindgerechtes Leben führen dürfen. Die Neunjährige musste, abgeschirmt von der Öffentlichkeit, als Hausmädchen arbeiten. Nur dank des Einsatzes von engagierten Schülerinnen und Schülern im örtlichen Kinderrechte-Club konnte sie befreit werden. Anstatt täglich zu schuften, geht Shilpa jetzt in die Schule und erhält wichtige Bildung. „Shilpa ist ein Beispiel von vielen arbeitenden Kindern, die in den letzten Jahren befreit werden konnten. Das größte Problem ist, dass die Kinderarbeit meist versteckt stattfindet. Oft stammen die Kinder aus einer anderen Region Indiens. Sie werden von Menschenhändlern in die großen Städte gebracht, um dort für sie zu arbeiten. Wir hatten zum Beispiel auch einen Fall, wo wir acht Kinder erfolgreich aus einer Taschenfabrik in Bengaluru befreien konnten. Diese Kinder, die ursprünglich aus dem Norden Indiens kommen, waren in ihren Heimatdörfern von extremer Armut und mangelnden Bildungschancen betroffen. Infolgedessen waren sie gezwungen, auszuwandern und wurden anschließend in der Fabrik zu Kinderarbeit gezwungen“, erzählt Pater George P.S. „Nach ihrer Rettung wurden sofortige Maßnahmen und Betreuung bereitgestellt. Auch wurden Aufklärungsveranstaltungen für die Kinder und ihre Eltern durchgeführt. Schlussendlich kehrten die Kinder wieder zu ihren Familien zurück.“

 

Schulbildung der entscheidende Faktor

 

Der Jugend Eine Welt-Projektpartner betont, dass Schulbildung der entscheidende Faktor ist, um Kinderarbeit zu bekämpfen. Das sieht Heiserer genauso: „Sobald Kinder lesen und schreiben lernen, können sie sich auch selbst über ihre Rechte informieren und wissen so, dass Kinderarbeit oder Kinderheirat in Indien verboten ist. Gleichzeitig gibt dir eine qualitätsvolle Schulbildung auch die Chance später ein selbstbestimmtes Leben in Würde zu führen“, so Heiserer.

 

Weitere Infos: www.jugendeinewelt.at 

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