Aschermittwoch: Beginn der Fastenzeit – Angebote der Katholischen Kirche in OÖ
Normalerweise ist der Aschermittwoch nach der Faschingszeit eine Zäsur. In Zeiten einer Corona-Pandemie, in der es keine ausgelassenen Faschingsfeiern geben kann, ist der Beginn der Fastenzeit nicht so sehr als deutlicher Einschnitt spürbar – das öffentliche Leben ist vielmehr noch eher „schaumgebremst“. Umso größer ist die Sehnsucht nach „Alltagsnormalität“ und „Durchatmen-Können“, nach Lebendigkeit und Leichtigkeit.
Genau dazu lädt auch die Vorbereitungszeit auf Ostern ein: zum Durchatmen und zur Besinnung auf das Wesentliche, zu einer Standortbestimmung im eigenen Leben. Diese Zeit ist eine Chance, bewusst auf den Ballast zu schauen, den wir mit uns herumtragen und der belastet: Verletzungen, Konflikte, Trauer über verpasste Möglichkeiten … Es kann hilfreich sein, innerlich und äußerlich „aufzuräumen“, dem nachzuspüren, was lebendiger macht, was trägt und stärkt. Für ChristInnen geht es auch um eine geistliche Erneuerung: um eine Vertiefung des Glaubens, eine Pflege der Beziehung zu Gott und um ein gutes, versöhntes Zusammenleben mit anderen.
Christliches Fasten hat ebenfalls eine Neuausrichtung des eigenen Lebens und Handelns zum Ziel. Was ist „zu viel“ in meinem Leben und macht mich dadurch unfrei? Was kann ich weglassen und dadurch mir und anderen etwas Gutes tun? Wo kann ich auf etwas verzichten und dafür andere unterstützen?
Klimaschutz mit Autofasten, Kunstinstallation, Spirituelles und Nächstenhilfe bei der Aktion „Familienfasttag“ der Katholischen Frauenbewegung und viele andere Angebote der Katholischen Kirche in OÖ bieten verschiedene Möglichkeiten des „Fastens“.
• Fasten – Asche als Symbol der Reinigung und Buße – Aschermittwoch
• Aschermittwoch mit Kunst
• Aktion Familienfasttag der Katholischen Frauenbewegung
• Aktion Autofasten der Katholischen und Evangelischen Kirche OÖ
• Aktion plusminus des Katholischen Familienverbandes
• Mensch ärgere dich nicht – Fastenaktion der Kath. Jugend
• Fastentücher
• Citypastoral: Angebote in Linzer Kirchen und Einrichtungen
• Virtuelle Fastenangebote
• Fastenpredigten / Fastenbehelfe / FastenbegleiterInnen
• Fasten und Spiritualität
• Neustart! Wie neu beginnen geht: Fastenserie in der KirchenZeitung
• Fastenaktionen der Katholischen Jugend in den Regionen
• Angebote in Pfarren und Einrichtungen
Fastenzeit auf der diözesanen Website: www.dioezese-linz.at/fastenzeit – eine Themenseite mit allgemeinen Fakten, Aktionen, Impulsen und spirituellen Angeboten.
Fasten
Das mittelhochdeutsche Wort „vasten“, althochdeutsch „fasten“ bedeutete im Gotischen „[fest-] halten, beobachten, bewachen“. Fasten – nicht zu verwechseln mit Diät – versteht sich als religiös begründete freiwillige Nahrungsenthaltung. Außerhalb der reduzierten Ernährung geht es beim Fasten auch um die Konzentration auf das Wesentliche, um eine Reduktion der Komplexität und um Einkehr. Durch das Fasten sollen Ressourcen freigesetzt werden, die im normalen Alltag gebunden sind.
Ab dem 4. Jahrhundert wurde eine 40-tägige Vorbereitungszeit auf Ostern praktiziert. Davor gab es im 2. Jahrhundert ein zweitägiges Trauerfasten vor Ostern, das sich später zur Karwoche ausdehnte. Es diente der Vorbereitung für die TaufkandidatInnen zu Ostern und die damals übliche Form des öffentlichen Büßens.
Die Zahl 40 ist in der Bibel eine „Symbolzahl“. Sie bezeichnet eine Phase, in der sich Menschen auf ein besonderes Ereignis und auf eine Begegnung mit Gott vorbereiten: 40 Tage und Nächte regnete es während der Sintflut; 40 Jahre wanderten die Israeliten durch die Wüste; 40 Tage und 40 Nächte fastete Jesus in der Wüste.
Die Fastenzeit lässt sich in folgende Abschnitte gliedern:
• Aschermittwoch und darauffolgende Tage
• Fünf Fastenwochen
• Palmsonntag / Karwoche
• Drei österliche Tage ab dem Abend des Gründonnerstag: Karfreitag, Karsamstag, Ostersonntag
Asche auf Teller © Diözese Linz
Asche als Symbol der Reinigung und Buße
Asche wird zur Seifenherstellung verwendet. Asche ist Zeichen der Reinigung und der Vergänglichkeit.
Aschermittwoch – Aschenkreuz
Mit dem Aschermittwoch startet die sechswöchige Fastenzeit, die dem christlichen Osterfest vorangeht. Der Aschermittwoch – heuer der 2. März – ist nach dem normalerweise ausgelassenen Fasching eine Zäsur.
Schon von Anfang an stand der Bußgedanke in der Fastenzeit im Vordergrund. Vor der Einführung der privaten Beichte bekannten die Büßer ihre Sünden in Bußgewändern gekleidet öffentlich vor dem Bischof. Dabei streuten sie sich Asche auf den Kopf. Asche als Symbol der Bußgesinnung und Reinigung war im gesamten Orient zu Hause, natürlich auch in Israel.
Aus diesen Traditionen wurde um das 10. Jahrhundert der Ritus der Aschenbestreuung und des Aschenkreuzes. Daher hat der Aschermittwoch seinen Namen. Heute wird in der Liturgie am Aschermittwoch den Gläubigen ein Kreuz auf die Stirn gezeichnet mit den Worten: „Kehrt um und glaubt an das Evangelium!“
Spendung des Aschenkreuzes in Corona-Zeiten
Am Aschermittwoch finden in den oö. Pfarren Gottesdienste statt. Das Aschenkreuz wird – wie schon im Vorjahr in einer Form gespendet, die die Einhaltung der Corona-Präventionsmaßnahmen gewährleistet, nämlich ohne Berührung. Die Gläubigen erhalten kein Aschenkreuz auf die Stirn, sondern die Asche wird auf das Haupt gestreut. Konkret bedeutet das für den Ritus, dass der Vorsteher des Gottesdienstes über die Asche ein Segensgebet spricht und die Asche ohne weitere Begleitworte mit Weihwasser besprengt. Anschließend setzt der Priester, Diakon bzw. die mit der Leitung der Feier vom Bischof beauftragte Person eine FFP2-Maske auf und streut ohne Berührung jenen, die zur Aschenauflegung herantreten, Asche in der Form eines Kreuzes auf das Haupt. Anders als im Vorjahr, wo der Ritus wortlos vollzogen wurde, werden heuer wieder die dafür vorgesehenen Begleitworte gesprochen. Sie lauten: „Bekehrt euch und glaubt an das Evangelium“ oder: „Bedenke, Mensch, dass du Staub bist und wieder zum Staub zurückkehren wirst.“
Die Aschermittwochsliturgie selbst wird unter den von der Bischofskonferenz festgelegte Corona-Regeln für Gottesdienste gefeiert. Dabei ist von den Mitfeiernden eine FFP2-Maske zu tragen und ein Mindestabstand von einem Meter einzuhalten. Für alle, die einen liturgischen Dienst ausführen, gilt die 3G-Regel.
Mariendom Linz, Aschermittwochsgottesdienst mit Bischof Dr. Manfred Scheuer, 18.15 Uhr (Musikalische Gestaltung: Gesänge zum Aschermittwoch mit dem Domchor, Orgel: Wolfgang Kreuzhuber, Leitung: Josef Habringer)
Aktionen und Angebote in der Diözese Linz
(Vorbehaltlich coronabedingter Änderungen und Absagen)
Presseunterlagen zum Download
Pressemitteilung (doc / pdf)
Pressefoto: Asche auf Teller © Diözese Linz / honorarfrei