Samstag 20. September 2025

Bewegendes „Geh-Denken“ für NS-Opfer

Geh-Denken

Am 19. und 24. April 2024 laden jeweils die Katholische Jugend (KJ) OÖ und der Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf zum „Geh-Denken“ ein. Die Gedenkmärsche von Ansfelden und Wels nach Gunskirchen erinnern an die Menschen, die die Todesmärsche von Mauthausen/Gusen nach Gunskirchen gehen mussten. 

Die Gräueltaten des Naziregimes und die unzähligen Opfer nicht vergessen und zugleich Freiheit, Demokratie und Menschenrechte feiern – das ist die Intention der jährlichen Gedenkfeiern. Die Katholische Jugend (KJ) OÖ sowie der Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf laden jeweils zum „Geh-Denken“ ein: 

 

Geh-Denken von Wels nach Gunskirchen | 19. April 2024, 17.30 – 20.30 Uhr


Am 19. April 2024 um 17.30 Uhr findet das Geh-Denken von Wels ausgehend nach Gunskirchen statt. Organisiert wird die Veranstaltung von der KJ OÖ gemeinsam mit den Pfadfinder:innen Wels. Teilnehmende sind eingeladen, Bänder mit Namen von NS-Opfern zu tragen und beim Gehen dieser Personen zu gedenken. „Erinnern an Menschen, die diesen Weg vor uns gingen – erinnern an die Namen dieser Menschen, die damals zu Nummern gemacht wurden und denen damit die Menschenwürde genommen wurde. Mit dem Tragen der Namensbänder und der Auseinandersetzung mit den Biografie-Fragmenten kann ich ihnen ein bisschen Würde zurückgeben. Die letzten Jahre war es für mich immer sehr berührend, den Weg zu gehen und zum Abschluss ein Zeichen beim Anbinden der Bänder zu setzen – ein Zeichen, dass die Opfer gesehen werden und ihre Namen von allen, die hier spazieren gehen oder zum ehemaligen KZ-Außenlager nach Gunskirchen kommen, gelesen werden können. Ich bin sehr dankbar, dass uns Angelika Schlackl von der KZ Gedenkstätte Mauthausen auch heuer wieder unterstützt. Sie recherchiert im Vorfeld die Namen und Biografien und geht den Weg mit uns und erklärt die Lagerbereiche“, so die Projektverantwortliche Ela Klein, die diese Aktion wie bereits auch in den Vorjahren ehrenamtlich begleitet. 
Treffpunkt: Eishalle Wels, Bauernstraße 43
17.30 Uhr Geh-Denken in Stille, im Gespräch in der Erinnerung
20.30 Uhr Ende beim Erinnerungszeichen. Es besteht die Möglichkeit im Anschluss, den Abend bei Lagerfeuer und Tee ausklingen zu lassen. Auf Wunsch Rückfahrgelegenheit zum Ausgangspunkt.
Nähere Informationen und Anmeldung: Ela Klein, 0676/87763143, ela.klein@dioezese-linz.at oder online bis 15. April unter https://www.kj-ooe.at/institution/18050/kalender/calendar/23242493.html.  

 

 

Geh-Denken in Ansfelden | 24. April 2024, 18.00 Uhr


Unter dem Motto „Jede und jeder ist jemand – Recht und Gerechtigkeit“ laden der Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf gemeinsam mit der Plattform „Wider das Vergessen“, dem Mauthausenkomitee Ansfelden-Traun, ÖGB Linz-Land, der Stadtgemeinde Ansfelden, NMS Ansfelden und VS Ansfelden um 18 Uhr zum Geh-Denken an die Ermordeten und Überlebenden der Todesmärsche der Jüdinnen und Juden von Mauthausen/Gusen nach Gunskirchen bei der Kremsbrücke Ansfelden ein. „Recht und Gerechtigkeit damals und heute werden anhand ganz konkreter Personen aus dem Raum Ansfelden bei diesem Geh-Denken im Mittelpunkt stehen. Dazu laden Wortspiele zu RECHT, Un-RECHT, Ge-RECHT-igkeit, RECHT-los, … zum Nach- und Weiterdenken angesichts der herrschenden Verhältnisse ein. Menschenverachtung, Rassismus, Diskriminierung, Gewalt nehmen in Europa stetig zu, dagegen gilt es immer wieder anzureden und die Stimme zu erheben. Hinsehen, wenn Unrecht passiert, laut sagen, was ist, dem Recht zum Durchbruch verhelfen, so verbindet sich Recht auch mit Zivilcourage. Verwoben werden die Geschichten von damals mit den Artikeln der Menschenrechte“, erklärt Friedrich Käferböck-Stelzer, Betriebsseelsorger und Leiter des Treffpunkts mensch & arbeit Nettingsdorf. 
Treffpunkt: Kremsbrücke Ansfelden
Nähere Informationen: Friedrich Käferböck-Stelzer, 0676/87763670, friedrich.kaeferboeck-stelzer@dioezese-linz.at, www.dioezese-linz.at/mensch-arbeit/nettingsdorf, www.dioezese-linz.at/institution/8090/kalender/calendar/22958451.html 

 

 

Bischof Scheuer: „Erinnern und Gedenken sind zutiefst christlich“


Bischof Manfred Scheuer hebt die Bedeutung von Erinnerungs- und Gedenkkultur hervor: „Bei der Erinnerung geht es um das Bewusstsein einer Gefährdung, dass der Zivilisationsprozess nicht unumkehrbar ist, dass Demokratie, Freiheit, Menschenrechte und Menschenwürde keine Selbstläufer sind. Und es geht auch um Scham und Schuld. Wir erkennen heute beschämt, dass mit der Shoah der Name des Ewigen geschändet wurde, ohne dass viele unserer christlichen Vorfahren im Glauben dies gespürt hätten. Politische Naivität, Angst, eine fehlgeleitete Theologie, die über Jahrhunderte hinweg die Verachtung des jüdischen Volkes gelehrt hatte, und mangelnde Liebe haben viele Christ:innen damals veranlasst, gegenüber dem Unrecht und der Gewalt zu schweigen, die jüdischen Menschen in unserem Land angetan wurden“, so Bischof Scheuer. „Erinnern und Gedenken sind zutiefst christlich und zeichnen jede humane Kultur aus. Getragen von der Suche nach Wahrheit, reinigen sie das Gedächtnis, nehmen das Leid der Opfer in den Blick, machen dankbar für das bleibend Gute und ermöglichen so Gerechtigkeit, Versöhnung und ein Lernen aus der Geschichte“, ist Scheuer überzeugt. 

 

 

Presseunterlagen zum Download

 

Pressemitteilung zum Download (doc) (PDF)

 

Fotos: © siehe jeweiliges Foto (honorarfrei)


Foto 1 und Foto 2: Geh-Denken von Wels nach Gunskirchen – mit den Namen und Lebensgeschichten von NS-Opfern © Ela Klein
Foto 3: In den letzten Kriegstagen des Jahres 1945 führte der Todesmarsch von Mauthausen nach Gunskirchen auch an der Kremsbrücke in Ansfelden vorbei. © Treffpunkt mensch & arbeit Nettingsdorf
 

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